Ein Problem aktiv anzugehen ist immer besser als es nur passiv beheben zu wollen

 

Was passiert, z.B. bei einem Knick-Senk-Spreiz-Fuß, eigentlich wirklich? Die Fußgewölbe, die normalerweise durch Muskulatur und Bänder aufrecht gehalten werden, sind erschlafft und die Gewölbe sinken dadurch ab. Folglich verändert sich die Basis der Auflagefläche unseres Körpers. Bei diesem Absinken eines oder beider Fußgewölbe wird sich ganz automatisch eine Kettenreaktion in den darüberliegenden Gelenken und der Wirbelsäule einstellen, um eine einigermaßen aufrechte Körperhaltung zu gewährleisten. Diese Kettenreaktion wird sich in der betroffenen Muskulatur wiederspiegeln und Verspannungen hervorrufen, welche Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Knie - oder Hüftprobleme oder auch ständig gleich gelagerte Muskelverletzungen z.B. im Sport zur Folge haben.

Aber auch ein ursächliches Knieproblem z.B. eine Meniskusverletzung oder Hüftschmerzen werden im Laufe der Zeit ihr Gangbild und somit die Belastung des Fußes und seine Form verändern. So lassen sich die Fußabdrücke eines Menschen wie eine Karte seines anatomischen Wohlbefindens lesen.

 

In der heutigen Medizin werden vermehrt aktive Maßnahmen eingesetzt. Der herkömmliche Gipsverband bei Bänderrißen am Sprunggelenk z.B. wird heute mit Schienen oder funktionellen Verbänden versorgt um einem „Muskelschwund“ vorzubeugen. Nach jeder Operation wird sobald als möglich mit aktiver Bewegung und Belastung begonnen, denn Passivität wird unsere Muskulatur zur Inaktivität bringen und unsere Körperhaltung verändern. Durch die Physiotherapie wird der Patient angeleitet sich „neu“ zu bewegen. In der Rückenschule  wird gelehrt wie man Haltung in verschiedenen Lebensbereichen rückenschonend einsetzen kann. Das sind Lernprozesse die ihre Zeit brauchen. Aktive Einlagen können diese Prozesse beschleunigen und automatisieren neue Bewegungen.

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                                                                                        © Lydia Aich



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